iele Jahre bin ich an Stiefmütterchen vorbeigegangen. Ich fand sie langweilig und unscheinbar, Veilchen übersah ich grundsätzlich – sie stehen ja in jedem Park und auf Wiesen in großen Mengen. Doch irgendwann habe ich eine Blüte genauer betrachtet und war ganz fasziniert.
Welch eine Schönheit, jetzt wollte ich mehr wissen. Also geht es heute um die Veilchengewächse, dazu gehört das Stiefmütterchen. Es wird auch Herzenstrost oder Dreifaltigkeitskraut genannt. In der griechischen Mythologie steht es für Erinnerung und die Kraft der Gedanken. Naja, wie auch immer, es ist lecker (aus Bioanbau bzw. die Wildform) und so schön anzusehen – welche eine Verzierung im Salat.
Die Stiefmütterchen blühen unermüdlich von April bis August, wenn du dafür sorgst, dass sie sich wohlfühlt:
regelmäßig gießen, aber keine Staunässe
winterhart in milden Wintern (bis ca. -6 Grad)
von Natur aus mehrjährig, was nicht auf Baumarktzüchtungen zutrifft
das Entfernen der abgeblühten Teile regt zum neuen Blütenwachstum an
sie ist sehr genügsam, Kompost zumischen reicht
Pflanze im Oktober zurückschneiden und mit Reißig abdecken, im März Winterschutz entfernen
Sie ist verwandt mit Duft-Veilchen und Hornveilchen, die übrigens auch in der Küche genutzt werden können. Diese sind im Wald und auf Wiesen oft zu finden. Das Veilchen symbolisiert Bescheidenheit und Verschwiegenheit. Es ist wirklich gut zu übersehen auf der Wiese, aber bei näherem Betrachten strömt dir ein intensiver Duft entgegen.
Ein Sirup aus den Blüten schmeckt nach ihrem Duft – sehr intensiv, mag sicher nicht jedermann.
Die wilde Fom (also nicht neue Züchtungen) der Stiefmütterchen und Veilchen hat auch eine Heilwirkung. Sie wird bei
Hautproblemen (Akne, Ekzeme) und
Harnwegsinfekten verwendet.
Sie besitzt Flavonoide, Salicylsäure, Vitamin C und E, Schleim- und Gerbstoffe (Reizlinderung) und Saponine (wirken entzündungshemmend).
Man kann aus dem Kraut und den Blüten
Tee (1-2 TL auf eine Tasse),
Umschläge,
Salben (aus den Blüten) – die Herstellung beschreibe ich hier
Bäder (aus einem Tee-Konzentrat)
aus Duft-Veilchen einen rosanen Sirup (75 g Blüten/250 ml Wasser/250 g Zucker/Zitrone – Das Wasser-Zucker-Gemisch abkühlen lassen und die Veilchen und die Zitrone c. 3 Tage kühl stellen, immer wieder umrühren)
herstellen.
Na, gehst du jetzt auf die Suche, ob du irgendwo Veilchen entdeckst? Ich mag die Natur inzwischen so sehr, dass ich vieles eher stehenlasse, weil mir wichtig ist, dass kein Raubbau betrieben wird und erfreue mich im Vorbeigehen oder Verweilen. Also immer auch einiges stehenlassen, ja? Viel Freude.
Falls du dich mit dir und deiner Persönlichkeit auseinandersetzen möchtest und von der Natur lernen willst, wirst du hier fündig: Mehr Informationen unter auszeitklang.de