Auszeitklang Michaela Stohl
30. April 2019
5 Jahre war die Natur mein Hobby – sie sollte noch mehr als das werden – mein Therapeut.
Dann wurde ich Naturtherapeutin.
V
or 5 Jahren startete ich diesen Blog: Wert der Natur – zurück zu den Wurzeln. Es war ein kleiner angstvoller Start und doch der Beginn einer wundervollen Reise, deren Ziel der Weg war. Ich begann einfach und nun bin ich gefühlt endlich an den Wurzeln angekommen – 5 Jahre und einige Umwege später und der Weg geht weiter – immer tiefer möchte ich meine Wurzeln in den Boden graben, lernen und weiter ins Licht emporwachsen – mich von Gott ausfüllen lassen. Da gibt es doch wirklich Menschen, die keine Zeit für die Natur haben, sie verpassen so viel:
Naturbilder und Gedanken
Bei einem meiner Waldspaziergänge entdeckte ich so viele Bilder, dass ich sie mit dir teilen möchte – vielleicht siehst du sie ähnlich oder auch ganz anders und kannst sie mit in dein Leben nehmen und weiterdenken.
Manchmal denke ich: meine Augen werden hier einfach nicht satt. Dieser Baum erinnerte mich daran, dass es ab und an sinnvoller ist, mit dem Herzen zu sehen. Unsere Augen sind so schnell vom Äußeren abgelenkt. Unser Herz kann manchmal tiefer sehen und unseren Augen helfen, den Blickwinkel zu ändern.
Hast du schon einmal einem Specht gelauscht – mit dem Ohr an dem Baum, an dem der Specht klopft? Es klingt wie der Herzschlag des Baumes – sehr faszinierend, aber hier kann ich das gar nicht wiedergeben…..
Dann sah ich da diese kleinen Pflänzchen – normalerweise läuft man einfach vorbei oder sogar drüber. Aber manchmal, wenn man sich Zeit nimmt, dann schaut man sie an und sie lehren dich, dass Verletzlichkeit und Zartheit im Leben wertvoll ist. Der Gegensatz zu Stärke und Perfektionismus. Diese Pflänzchen erklären die Einfachheit wieder zu etwas Wertvollem und lehren uns Genügsamkeit und Dankbarkeit.
Aufeinmal begegnete mir der erste gelbe Schmetterling – zauberhafte Leichtigkeit und Schönheit weckten in mir Freude und tiefe Zugewandtheit dem Leben gegenüber – einfach weil er da war. Er tat ja nichts außer rumflattern und meine Augen erfreuen. Er erinnert mich an Menschen, die ich so gern in meinem Leben habe und festhalten würde. Ich mag ihre Gedanken und ihre Lebendigkeit und doch liegt der Zauber darin, sie nicht zu halten, sondern sie freizusetzen, damit sie ihren eigenen Weg gehen und sich in ihrer Geschwindigkeit weiterentwickeln können. Der Gedanke, einen Schmetterling zu fangen kommt aus der Gier in uns, Macht auszuüben und zu kontrollieren – vielleicht auch aus Angst, weil wir uns nicht über uns selbst definieren, sondern eben über den anderen. Aber es tut weder dem anderen noch einem selbst gut. Es zerstört die Beziehung. Loslassen tut immer wieder auch weh und doch ist es wichtig für unser Dasein. Denn wenn wir erleben, wie gut es tut, wenn uns jemand freisetzt, dann gönnen wir das auch dem Anderen.
Immermal stoße ich auf Unverständnis und fehlendes Wohlwollen bei Menschen in meinem Umfeld und es gibt keine Lösung auf den ersten Blick. Das tut weh und dann zieht es mich in den Wald – zu starken Bäumen, die nicht aufgeben und dem Wind und Sturm trotzen, die Narben haben und Rückschläge erleben, aber ihre Wurzeln daraufhin nur tiefer in die Erde graben und sich weiter dem Licht entgegenstrecken. Bäume, die die anderen leben lassen und den Baum neben sich nicht als Konkurrenz sehen, sondern jedem sein individuelles Wachstum lassen. Die sich gegenseitig auffangen, wenn einer dem Sturm nicht standhalten kann.
Die den Anderen stehenlassen, auch wenn er eigenartig ist und nicht so richtig zu den anderen passt. Wer weiß, was er für eine Geschichte hat und warum er sich so entwickelt hat? Sie fällen kein Urteil darüber.
Bäume erlebe ich als wohltuend, wie gut würde diese Eigenschaft auch uns Menschen dauerhaft stehen – Barmherzigkeit, Güte und Wohlwollen, davon brauchen wir mehr im Alltag. Ich habe meinen Schmerz darüber einfach im Bestattungswald begraben – ein schöner friedlicher Ort, um Ärger, Wut, Mißtrauen und Traurigkeit zu begraben und mit Leichtigkeit und Frieden im Herzen dem Leben zugewandt wiederzukommen.
Das Thema Wurzeln fasziniert mich sehr. Es ist gut, im Heute zu leben, aber wir brauchen diese Weitsicht, warum es sich lohnt, für Dinge zu kämpfen oder Schwieriges auszuhalten.
Dieser Baum hatte es nicht leicht im Leben. Aber er suchte immer weiter, bis er ein bisschen Erde zwischen den Steinen fand, wo er wurzeln konnte. Es ist gut, wenn wir suchen: nach dem Sinn, nach dem Warum oder dem Wohin. Wenn wir tiefe Zufriedenheit und Frieden finden, egal, wie unsere Umstände sind, dann haben wir Gott gefunden. Er ist jedenfalls da, egal, ob wir ihn suchen oder nicht. Und er meint es gut mit dir und mit mir. Und selbst, wenn nichts mehr geht und wir auf der Nase liegen, weil wir so gut wußten, wo wir hinwollten und es nicht funktioniert hat,…
…dann ist er da – mitten im Fallen, möchte er dich auffangen, wenn du es zuläßt und schenkt neues Leben – neue Wurzeln, ein neues Herz, neues Sein.
Vielleicht fühlst du dich gerade wie dieses Stück Holz – völlig am Ende mit deiner Kraft? Müde und gelähmt vom ständigen Hetzen durch den Alltag und vom Kampf um irgendetwas? Verletzt und einsam? Das einzig sinnvolle ist dann, sich mit weichem grünem Moos zu umgeben -“kleiner Mooshügel” –
– sich dem Alleinsein zu stellen und maximal wohlwollende Menschen an dich heranzulassen und in Ruhe zu heilen. Wer weiß, was dann aus dir wird? Nimm dir Zeit für dich, für die Natur, für Gott, dann wird es Leben und Wachstum im Überfluß geben und deine Umgebung wird staunen. Dies alles sind keine Ratschläge (wer braucht die schon?), sondern darf dich ermutigen, auf dem Weg unterwegs zu sein – so wie viele, mit Fragen, Ideen, Sorgen – lass es raus…
…geh wieder in die Natur….zurück zu deinen Wurzeln und nutze alles, was dir begegnet, um zu lernen :-).
Mehr dazu findest due auf www.auszeitklang.de