Auszeitklang Michaela Stohl
23. Dezember 2022
ein kleiner Impuls zu Weihnachten
I
ch weiß nicht, wie dein Jahr war? Hattest du kleine Glücksmomente, vielleicht das ein oder andere Erfolgserlebnis, Zeit mit guten Freunden, Kraft für jeden weiteren Tag? Dann war es ein gutes Jahr.
Der Winter gibt uns die Gelegenheit, ein wenig mehr Stille und Reflektion in unser Leben zu integrieren und damit Raum zu schaffen, um unser Leben zu überdenken. Doch es liegt an uns, dies auch zu nutzen. Es ist eine Frage nach Prioritäten.
Ich hatte die Möglichkeit, beim entspannten Kerzenziehen ein wenig über vieles nachzudenken. Und dann noch einmal, als ich die Erinnerung malte.
Jedes Jahr auf Neue an Weihnachten bekommen wir ein Geschenk – Gottes Freundlichkeit. Ich wurde wieder Tante und da erlebe ich gerade hautnah, wie viel Freude so ein Kind in die Welt bringt. Es strahlt ins Leben, in Menschengesichter hinein, im Vertrauen, dass etwas zurückkommt.
Mein Jahr war eines meiner anstrengendsten bisher, aber die Freude legte sich immer wieder in Form von Samen, Knospen, Blüten, Früchten, bunten Herbstblättern und glitzernden Schneeflocken in meinen Weg. Einzelne Grashalme mitten in der Wüste brachten mich zum Weinen. In jeder Nacht, die zu dunkel war, leuchteten kleine Funkelsterne, als wollten sie sagen, dass es weitergeht – irgendwie, irgendwo, irgendwann und so konnte ich nicht anders, als nach jedem Fallen und schweren Umstand wieder aufzustehen und weiterzugehen. Ich habe Gott in so vielem entdeckt, was ich auf einem einfachen Weg übersehen hätte. So hat mich dieses Jahr stärker und reicher gemacht als jedes andere bisher. Denn Erfahrungen sind für mich unbezahlbare Schätze, die mich prägen und die ich auch weitergeben kann – als Mensch und als Seelsorgerin.
Welches Fazit ziehst du aus diesem Jahr? Was war gut? Welche Träume sind dir verlorengegangen? Was möchtest du mit ins neue Jahr nehmen? Welche neuen Schritte wirst du wagen? Welcher ist dein mutiger nächster Schritt, um der Fülle ein Stück näher zu kommen?
Reflektieren ist wie Geschenke öffnen – langsam Schlaufe um Schlaufe die Schleifen lösen, die verdecken, was versteckt die eigentliche Gabe dahinter ist. Über manche Geschenke freuen wir uns ja nicht wirklich und machen nur gute Miene um keinen zu verärgern. Doch selbst bei solchen Päckchen können wir viel über uns und den Anderen lernen. Wenn wir genauer hinsehen und hinhören und uns öffnen. Dies wünsche ich dir. Gott freut sich auf Zeit mit dir. In diesem Sinne gesegnete Weihnachten 2022.
Huch, es ist einfach so passiert.
Wir haben nichts dazugetan.
Er fing nochmal von vorne an.
Weil er ungern ein Herz verliert.
Denn wir hetzten und rannten,
suchten und es war nie genug.
Schluss mit dem Selbstbetrug,
in dem wir nur ausbrannten.
Es ist unmöglich, sich dies Fest
zu verdienen. Weder mit Geschenken,
noch mit anderem lenken
wir Weihnachten in unser Herzensnest.
Unsere Sinne werden dann leicht,
wenn wir Schweres eintauschen.
Wir können still werden und lauschen,
damit das Wunder uns erreicht.
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