Auszeitklang Michaela Stohl
09. April 2015
Rezepte aus Tannenspitzen
Ab Ende April bis Ende Mai wachsen die hellgrünen Tannen- oder Fichtenspitzen. Daraus kann man eine Menge Leckereien herstellen, z.Bsp. Tannenspitzenhonig (oder Fichtenspitzenhonig oder Tannschösslihonig genannt), Tannenspitzentee, Tannenspitzengelee, Hustensirup, Likör oder Senf.
Weichgrünend wächst du
in den Frühling hinein,
als käme einer hinzu,
der suchend wäre allein.
.
So zeigst du dich gern
im zarten Gewand,
deine Spitzen sind fern,
für die du sonst bekannt.
Speziell in Österreich ist der Tannenspitzenhonig berühmt. Ich bin Gott immer wieder dankbar für die Vielfalt der Pflanzen, die wir nutzen können. Schau dich gern auf meiner Seite um – auf der Hauptseite findest du eine Übersicht.
Bitte ernte nie die vorderste Spitze an Tannen oder Fichten, da möchte der Baum weiterwachsen. Und eigentlich ist es selbstverständlich, dass wir gut mit der Natur umgehen, aber ich schreibe es lieber nocheinmal: jeder darf für sich selbst sammeln, aber lass dem Baum auch noch Maispitzen dran, damit er Kraft hat und du nächstes Jahr wieder etwas ernten kannst.
Tannenspitzenhonig herstellen:
Zutaten:
- Tannenspitzen
- Wasser
- Zitrone
- Rohrohrzucker
- Tannenspitzen waschen
- bedeckt mit Wasser in einer Schüssel über Nacht stehen lassen (mit einem Teller beschweren)
- am nächsten Tag den Inhalt 30 min. köcheln lassen
- den Sud nun noch einmal einen halben Tag bedeckt stehen lassen
- Sud jetzt abseihen und wiegen
- gleiche Menge Rohrohrzucker und etwas Zitrone dazugeben
- unter rühren einkochen lassen – dies dauert eine ganze Weile, das Wasser verdampft und die Masse dickt ein, wenn große Blasen erscheinen, die Masse dickflüssig wird, in heiße, sterilisierte Gläser füllen
Falls es doch einmal schiefgeht, und der Honig zu fest wird, kannst du die Gläser in heißes Wasser stellen, so wird er flüssig und dann nochmals mit Wasserzugabe aufkochen. Oder es sind dann Bonbons oder Lutscher für die Kinder. Am Anfang fiel es mir auch schwer, den richtigen Zeitpunkt des Abfüllens in Gläser zu erwischen. Am besten du tropfst einen Tropfen Honig auf einen Teller und schaust, ob er fest genug ist. Denn im kalten Zustand ist der Honig fester als im warmen Zustand.
Der Honig ist sehr lange haltbar – ich habe noch Gläser von vor 2 Jahren und es schmeckt super.
Für Tee werden die Spitzen einfach getrocknet.
Hustensirup
Ich stelle jedes Jahr diesen Hustensirup her. Den kann man aus Tannenspitzen, aber auch aus Spitzwegerich machen (beides ist schleimlösend). Die Vorgehensweise ist immer die gleiche. Du brauchst ein Schraubglas, spülst es mit kochendem Wasser aus und schichtest dann abwechselnd Tannenspitzen und eine Schicht Rohrzucker ein. Ganz oben muss eine Schicht Zucker drauf, dann verschließen und ca. 2 Wochen in die Sonne stellen. Du wirst sehen, dass ein Saft entsteht, immer mal schwenken und nach 2 Wochen die Tannenwipfel mit dem Sieb abseihen und den Saft im Kühlschrank aufbewahren. Da hält er ca. 1 Jahr. Ich mache keine genauen mg-Angaben, weil es auf die Größe des Glases ankommt. In einem kleinen Glas kannst du gut eine kleine Menge herstellen, wenn du noch nicht so viele Tannenspitzen gesammelt hast.
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