Auszeitklang Michaela Stohl
1. Juni 2021
Solardörrer selbst bauen
auch Upcycling funktioniert
W
arum braucht man nur einen Solardörrer, fragst du dich vielleicht jetzt? Und warum kauft man nicht einfach einen Dörrer? Da gibt es verschiedene Gründe. Ich wollte einen Solardörrer, den ich im Garten nutzen kann, damit ich ernten und sofort das Obst oder die Kräuter an Ort und Stelle haltbar machen kann. Ich wollte keine Plaste-Einschübe, die die meisten handelsüblichen Dörrer enthalten. Und ich finde die Dörrer im Handel viel zu klein. Deshalb versuchte ich es mit einem Upcycling-Solar-Dörrer für den Garten. Ich beschreibe erst diesen Aufbau und dann gibt es eine Liste der Materialien, die du benötigst, um einen komplett neuen Solardörrer zu bauen.
Dörrerbau
Als Grundbausteine für den Dörrer braucht man eine Fläche über die man Luft erhitzt und einen kleinen Raum, in den man erhitzte Luft einbringt um Obst / Gemüse / Kräuter zu trocknen. Ich habe insgesamt einen Zeitaufwand von 10 h gehabt, um den Dörrer zu bauen (es war der erste seiner Art). Die Kosten betrugen bei der Upcycling-Variante nur ca. 55 Euro (Dachlatten im Baumarkt, Edelstahl-Gewebe über das Internet ca. 30 Euro, Teichfolie im Baumarkt ca.4 Euro, Schrauben und Winkel)
Bau – Upcycling-Variante:
Bei ebay-Kleinanzeigen habe ich eine 140cm x 80cm große Glastischplatte kostenlos abgeholt.
Unter die Glasplatte musste ich ein Gestell bauen, damit diese leicht schräg in die Sonne gestellt werden kann.
Also galt es fleißig Dachlatten 4cm x 6cm zurechtzusägen. Hier ist der Teil zu sehen, der an den Trockenbereich angebracht wird.
Der Unterbau muss mit Diagonalen stabilisiert werden, da er sich sonst verzieht und unter der doch recht schweren Glasplatte zusammenbricht. Hier ist die Auflagefläche der Glasplatte fertig.
Auf die Schräge wird die Platte gelegt, unter die Schräge wird so dicht wie möglich eine schwarze Plane (Teichfolie in unserem Fall) angebracht. Dadurch bildet sich ein Hohlraum in dem die Luft durch Einstrahlung auf die schwarze Folie, erhitzt wird.
Am unteren Ende der Schräge muss eine Öffnung bleiben, die man mit dichtem Maschendraht oder Fliegengitter verschließen muss, damit keine Insekten oder Kleintiere hineingelangen, aber frische Luft ein den Erhitzerraum gelangt.
Solardörrerbau Dörrschrank:
Hierfür habe ich einen Schrank dessen Schubladen fast von selbst zerfielen ausgemustert.
Die Fronten der Schubladen mussten weichen, damit später ein Metallgitter, Fliegengitter oder ein Gitter aus dem Backofen eingebaut werden kann.
Er hat ein Untergestell aus Dachlatten (2,4cm x 4,8cm) bekommen, welches genauso hoch ist, wie die hohe Seite der Erhitzerfläche.
Nachdem auch dieses Untergestell mit Diagonalen stabilisiert wurde, habe ich mich entschieden, Metallgaze in die Schubladen einzutackern, worauf dann später das zu trocknende Gut verteilt wird.
Dazu habe ich kleine Leisten zugesägt, welche den alten Schubladenrahmen an der Front bilden und woran dann die Gaze angetackert wird.
Dann wurden die Türen zurechtgesägt und angesetzt.
Nun wurde der Solardörrer außen gestrichen, damit er haltbarer ist und dem Regen standhalten kann.
Jetzt wurde der Schrankteil und der Glasplattenteil zusammengesetzt, indem die Teichfolie darunter getackert wurde. Dann wurde noch oben und unten am Lufteinlass das Edelstahlgitter angetackert, damit keine Tiere hineinfliegen. Final sieht er so aus:
Erstes Fazit: Da er im Garten steht, nutze ich ihn gern und es klappt prima – sowohl die Kräuter, als auch Apfelringe, Maulbeeren, Teekräuter, Fruchtleder u.ä.
Eingesetzte Werkzeuge:
- Hammer zum vorsichtigen Entfernen der teilweise angeleimten Schubladenfronten (Vorsicht: nicht alle Schubladenlaufschienen verkraften rohe Gewalt, bei uns sind die Kugeln aus den Schienen herausgefallen)
- Akkuschrauber
- Bohrmaschine zum Löcher vorbohren um das Aufspalten der Leisten zu verhindern
- Tischkreissäge
- Kappsäge
- Handsäge
- Tacker
- Blechschere
- Klemmzwingen
Bau – neue Variante – Liste für den Baumarkt (Größe und Form kann man sich selbst überlegen):
- Dachlatten
- Bretter
- Schrauben
- Winkel
- Teichfolie
- Glasplatte
- Edelstahlgitter
Viel Freude beim bauen, tüfteln und vielleicht upcyclen. Wir haben schon leckeres getrocknetes Obst und Fruchtleder gegessen und toll Kräuter getrocknet. Wer Fragen hat, kann mich gern kontaktieren.
Suchst du noch andere Ideen, was man aus der Natur nutzen kann? Schau auf meine Hauptseite und probiere dich aus:
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